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Ihren COIL-Kurs gestalten 

Stehen Ihr Kurs und Ihr*e Lehrpartner*in fest, ist es Zeit, gemeinsam Ihr COIL-Projekt zu gestalten. Sie und Ihr*e Partner*in planen in dieser Phase die Kursstruktur, -aktivitäten und den Zeitplan; welche Inhalte Sie behandeln, wie Sie die beiden Kurse sinnvoll aufeinander abstimmen und in welcher Form die Studierenden kollaborieren werden. Ihr Ziel dabei ist es, eine gemeinsame Lernerfahrung zu gestalten, die sowohl akademischen als auch interkulturellen Mehrwert hat, jedoch für die Studierenden und Sie als Lehrperson realistisch umsetzbar ist.

Kurz und knapp 

Der Fokus dieser Phase liegt auf der praktischen Planung und kollaborativen Kursgestaltung. Um eine erfolgreiche COIL-Erfahrung zu gewährleisten, sollten Sie und Ihr*e Partner*in folgende Aspekte berücksichtigen:

  1. Lernziele: 

Definieren Sie klar, was die Studierenden lernen sollen – auf akademischer Ebene und interkulturell. Überlegen Sie, auf welche Art die internationale Zusammenarbeit der Studierenden gegenseitiges Verständnis vertieft und Kompetenzentwicklung fördert. 

  1. Projektstruktur: 

Planen Sie eine Reihe von Aktivitäten, die die Beteiligung der Studierenden fördern, z.B. Gruppenarbeiten, Fallstudien und Diskussionen. Schaffen Sie dabei ein Gleichgewicht von synchronen und asynchronen Aufgaben, damit die unterschiedlichen Terminpläne und Zeitzonen berücksichtigt werden können. 

  1. Digitale Tools: 

Wählen Sie Plattformen für die Kommunikation, die Zusammenarbeit und den Dateienaustausch, die barrierefrei, sicher und beiden Institutionen bekannt sind. 

Was muss getan werden?

Definieren Sie Lernziele  

  • Welches Wissen und welche Kompetenzen oder Perspektiven sollen die Studierenden erwerben? 
  • Wie wird der Lernprozess durch die interkulturelle Zusammenarbeit bereichert? 
  • Haben Ihr Kurs und der Ihrer Partneruniversität gemeinsame Ziele oder können sie einander ergänzen? 

Tipp

Seien Sie nicht übereifrig – konzentrieren Sie sich auf ein paar Lernziele, die realistisch in den Zeitrahmen des Projekts passen und mit beiden Kursen übereinstimmen. 

Entwickeln Sie die Projektstruktur 

  • Was für Aktivitäten sind sinnvoll für das gemeinsame Lernen (Gruppenarbeit, Fallstudien, Diskussionen)? 
  • Wie viele synchrone und asynchrone Sitzungen (Selbststudium) sind machbar? 
  • Wie soll der Zeitplan aussehen, damit er in den akademischen Kalender beider Institutionen passt? 

Tipp

Schaffen Sie Gelegenheiten sowohl für gemeinsame Sitzungen im großen Plenum als auch für die Kollaboration in kleinen Gruppen. Geben Sie den Studierenden Raum, um in internationalen Teams eng zusammenarbeiten zu können. 

Wählen Sie digitale Tools aus 

  • Welche Plattformen werden Sie für Kommunikation, zum gemeinsamen Arbeiten und Austauschen von Inhalten nutzen? 
  • Hat jede Institution Zugriff auf diese Tools (z.B. Teams)? 
  • Werden Datenschutz- und Barrierefreiheitsanforderungen berücksichtigt? 

Tipp

Wenn Sie planen, eine neue digitale Plattform zu nutzen, lassen Sie die Studierenden das Tool zunächst testen, damit es für die Aufgaben problemlos funktioniert. 

Projektlänge

COIL ist ein sehr flexibles Konzept, das sich für unterschiedliche Lernziele, Kursstrukturen und zeitliche Vorgaben eignet. Sie können COIL als kurze, zielgerichtete Aufgabe planen, die den Studierenden einen Einstieg in internationale Teamarbeit bietet, oder als semesterlanges, interdisziplinäres Projekt. Entscheidend ist, dass Sie eine Struktur erstellen, die einen bereichernden Austausch ermöglicht – unabhängig von der Länge des Projekts. Im Folgenden finden Sie vier Beispiele von COIL-Formaten mit unterschiedlicher Länge und Intensität, die Ihnen dabei helfen können, die richtige Form für Ihren Kurs zu finden. 

Kurzes & Intensives COIL (2–3 Wochen)  

⮕ Ideal für: Blockseminare, kompakte Module, oder als COIL-Kostprobe 

Während 2–3 Intensivwochen treffen sich die Studierenden beider Institutionen und arbeiten zusammen an einer gemeinsamen Aufgabe. Das Format umfasst eine Auftaktveranstaltung, 1-2 Live-Workshops und eine Abschlusspräsentation. Die Zusammenarbeit findet hauptsächlich zwischen diesen Sitzungen in kleinen Gruppen statt. Dieses Format eignet sich bestens für Fallstudien oder simulationsbasierte Aufgaben. 

Mittellanges COIL (5–6 Wochen)

⮕ Ideal für: Integration in bestehende vorlesungsbasierte Kurse 

Dieses Format kombiniert wöchentliche, asynchrone Aufgaben (z.B. gemeinsame Lektüre, kurze Reflexionen) und drei Live-Sitzungen: eine Einführung, eine Zwischenbesprechung und eine Abschlusspräsentation. Studierende arbeiten zusammen an einem gemeinsamen Projekt (z.B. einem Podcast, Bericht oder digitalen Poster), passend zum jeweiligen Kursthema. 

Klassisches 8-Wochen COIL (mit projektbasiertem Lernen)  

⮕ Ideal für: ambitionierte, studierendengesteuerte Zusammenarbeit 

Der Kurs beginnt mit einem digitalen Auftakt und Kennenlernen. Darauf folgen wöchentliche Termine mit einer Mischung aus Gruppenarbeiten und von den Dozent*innen geleiteten Inhalten. Die Studierenden forschen und arbeiten in internationalen Teams, um eine Lösung für ein reales Problem zu entwickeln; sie erfüllen Leistungen wie Präsentationen und Peer-Feedback, sowie eine gemeinsame Abschlussabgabe (z.B. in Form eines Strategie-Plans, Prototyps, kreativen Mediums). 

Semesterlanges COIL (10–12 Wochen)  

⮕ Ideal für: tief integrierte COIL-Projekte für gut abgestimmte Kurse 

Für ein semesterlanges COIL ist es ideal, wenn beide Lehrenden Ihre Kursinhalte komplett miteinander abstimmen. Die Studierenden beteiligen sich regelmäßig an Gruppenarbeiten, Peer-Austausch, reflektierenden Schreibaufgaben und liefern abschließend ein gemeinsames Produkt ab, welches in ihre Benotung einfließt. Dieses Format ermöglicht intensiven interkulturellen Austausch und komplexe Projektarbeit. 

Digitale Tools für die Zusammenarbeit 

Die Wahl der richtigen digitalen Tools ist essenziell, um eine reibungslose und inklusive Zusammenarbeit zwischen den Institutionen zu gewährleisten. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht häufig verwendeter Plattformen für diverse Aspekte von COIL – von gemeinsamen Live-Sitzungen bis zu kollaborativem Schreiben. Achten Sie bei der Wahl der Tools darauf, dass diese die Anforderungen Ihrer Institution und der DSGVO erfüllen und für alle Teilnehmenden zugänglich und barrierefrei sind. 

Für Live-Sitzungen und synchrone Zusammenarbeit: 

  • Zoom 
  • Webex 
  • BigBlueButton 
  • Jitsi 

Für kontinuierliche Kommunikation und informellen Austausch unter den Studierenden: 

  • Matrix 
  • Rocket.Chat 

Zum Hochladen, Speichern und gemeinsamen Bearbeiten von Kursmaterialien oder Projekten der Studierenden: 

  • Nextcloud 
  • CryptDrive 

Um das gemeinsame Arbeiten an schriftlichen Inhalten in Echtzeit zu ermöglichen: 

  • CryptPad 
  • Etherpad 

Um das gemeinsame Erstellen von Diagrammen, Zeitachsen oder Storyboards in Echtzeit zu ermöglichen: 

  • Miro 
  • Padlet 

Sie haben Fragen?

Dann wenden Sie sich direkt an coil-projects@th-koeln.de!

Links & Literatur

  • Das ZLE ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung. Es bietet allen Hochschulangehörigen eine Plattform für den kollegialen Erfahrungsaustausch sowie Zugang zu aktueller Lehr- und Lernforschung und wissenschaftlicher Begleitung. Lehrende können mit hochschul- und mediendidaktischer Unterstützung Lehrkonzepte entwickeln, erproben, systematisch reflektieren und publizieren.

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