Lego® Serious Play® in der Hochschule nutzen
Die ikonischen Bausteine von Lego® wecken nicht nur positive Kindheitserinnerungen, sondern können auch die Grundlage für kreative Lehrveranstaltungen, co-kreative Studiengangentwicklung oder transformative Hochschulprozesse bilden. Erfahren Sie, wie das Spielzeug der Kindheit nun Zusammenarbeit und Kommunikation im Beruf verbessern kann.
Ursprünglich als Management-Tool entwickelt, hat sich Lego® Serious Play® zu einer vielseitigen Methode entwickelt, die kreatives Denken, Kommunikation und Zusammenarbeit fördert. Der Einsatz von Lego® Serious Play® bietet für Coaches, Facilitator*innen, Führungskräfte und Lehrende, die sich als Lernbegleiter*innen betätigen, viele Möglichkeiten, gemeinsame Entwicklungsprozesse anzustoßen.
Funktionsumfang
- Gruppenprozesse starten und begleiten
- Gemeinsame Ziele und Visionen entwickeln
- Evaluationen absolvieren
- Beratungen durchführen
Einsatz
Die Macht der Bilder
Die Arbeit mit Lego® ist die Arbeit mit Bildern. Genauer gesagt die Arbeit mit der Visualisierung von eigenen Ideen und Gedanken. Die Arbeit mit Bildern oder auch die Arbeit mit Metaphern wird im Coaching häufig genutzt. Bilder dienen sowohl der Komplexitätsreduktion und gleichzeitig erhalten sie Komplexität und lassen Spielraum für Deutungen.
Die Arbeit mit Bildern …
- hilft dabei, sich die eigenen unbewussten Vorstellungen bewusst zu machen und zu konkretisieren,
- ermöglicht, Gefühle zu transportieren,
- macht Sachverhalte einprägsamer,
- und ermöglicht einen Perspektivenwechsel.
Vereinfacht gesagt: Die Arbeit mit Bildern spricht unser Gehirn ganzheitlich an. Sie erreichen nicht nur die Logik, sondern auch das Gefühl. Sie machen unbewusste und unsichtbare Aspekte der eigenen Vorstellungen zum Beispiel über Zusammenarbeit, Visionen, Werte oder dergleichen durch die Gestaltung sichtbar und werden damit einer Kommunikation und Aushandlung zugänglich. Die Idee der Arbeit mit Visualisierung ist nicht neu, aber Lego® hat etwas zu bieten für co-kreative Settings, was andere Tools nicht so leicht können:
- Häufig vorhandene positive Erfahrungen mit den Bausteinen sowie eine positive Grundstimmung bei der Arbeit – und damit ein besserer Zugang zu den eigenen Ressourcen, was wichtig ist für kreative Prozesse.
- Keine eigene Leistung an Visualisierung notwendig, wie es beim Zeichnen oder Kneten der Fall ist, sondern man kann sofort etwas visualisieren.
- Man kann Teile sehr viel leichter zusammenfügen als bei anderen Materialien wie Bildkarten, Knete oder Zeichnungen und zu etwas Neuem machen, in dem sich die Einzelteile auch ggfs. etwas verändern dürfen – das macht es besonders nützlich für co-kreative Prozesse, in denen aus einzelnen Perspektiven etwas neues Gemeinsames entstehen kann und nicht nur arbeitsteilig zusammengesetzt wird.
Was ermöglicht der Einsatz von Lego® Serious Play®?
Wie kann ein Lego® Serious Play®-Workshop ablaufen?
Wenn man Lego® Serious Play® nutzen möchte, um gemeinsam als Gruppe ein Ergebnis zu entwickeln, könnte man einen Workshop wie folgt strukturieren:
- Aufwärmen: Frischen Sie Ihre Lego®-Skills auf, indem Sie einen einfachen Arbeitsauftrag mit einer begrenzten Zahl an Steinen erteilen. Die Teilnehmenden bauen dann zum Aufwärmen einen Turm oder eine Brücke.
- Abstraktion: Entwickeln Sie Storytelling-Skills, indem Sie die Teilnehmenden zu einer abstrakteren Aufgabe hinführen. Lassen Sie sie beispielsweise eine positive Lernerfahrung bauen, die sie als Studierende*r oder Lehrende*r gemacht haben.
- Aufgabe: Lassen Sie die Teilnehmenden die Vision zum Workshopthema errichten. Alle erzählen währenddessen oder im Anschluss etwas zu ihrem Kunstwerk, die anderen Teilnehmenden dürfen Sachfragen stellen und sich Symbole erklären lassen.
- Ortswechsel: Alle nehmen ihre Kunstwerke mit und kommen an einem großen Tisch zusammen. Die Aufgabe besteht nun darin, dass die Teilnehmenden ein gemeinsames Bild aus den jeweiligen Aspekten gestalten. Dinge dürfen weggelassen oder neu hinzugefügt werden.
Nicht zu vernachlässigen ist der Gesamtkontext des Workshops. Das können zum Beispiel die Teilnehmer*innen als fachlich- und hierarchisch heterogene Gruppe sein. Gleichzeitig spielen der Ort und dessen Ausgestaltung eine wichtige Rolle. Ist genug Raum, um gemeinsam etwas zu betrachten und um an etwas zu arbeiten? Kann auch im Stehen gearbeitet und gedacht werden? Ist Bewegung möglich? Wie ist die zeitliche Abfolge des Workshops strukturiert? Und nicht zuletzt: Ist das Moderationsteam mit den entsprechenden Hintergründen und speziellen Moderationsskills im Workshop ein Faktor?
Irgendwelche Fragen?
Dann wenden Sie sich direkt an lehrpfade@th-koeln.de!