Hybride Lehrveranstaltungen umsetzen
Im Hörsaal, zuhause oder an einem anderen Ort – Wenn Sie Ihre Veranstaltungen hybrid, also gleichzeitig in der Hochschule und online anbieten, erreichen Sie alle Ihre Studierenden unabhängig von deren Aufenthaltsort. So können auch jene Ihrer Lehre folgen, denen eine Teilnahme in Präsenz aufgrund von persönlichen Hindernissen nicht möglich ist.
Kurz erklärt: Was ist eine hybride Vorlesung?
Allen hybriden Veranstaltungen ist gemein, dass sich Lehrende*r und Studierende im selben realen Raum befinden und weitere Studierende online teilnehmen. Ziel ist es, alle Studierenden gleichberechtigt und barrierefrei in eine Lehrveranstaltung einzubeziehen. Voraussetzung hierfür sind Räume, die technisch einwandfrei ausgestattet sind sowie eine stabile Internetverbindung auf beiden Seiten. Zu unterscheiden sind hybride Vorlesung und hybrides Seminar.
Grundlagen: Warum sollte ich eine hybride Lehrveranstaltung anbieten?
Nur wenn Studierende sich aktiv mit Inhalten auseinandersetzen und Fragen stellen, kann das Lernen erfolgreich sein. Präsenzveranstaltungen ermöglichen soziale Interaktion, kooperatives Arbeiten und akademischen Diskurs. Doch die reine Präsenzlehre verhindert eine flexible Teilnahme an akademischer Lehre, sodass abwesende Studierende die verpassten Lehrinhalte alleine aufarbeiten müssen und unter Umständen den Anschluss verlieren.
In Zukunft werden wir uns (…) die Frage stellen müssen, wofür ist eigentlich der Präsenzraum (…) und wofür ist der digitale Raum da?
Prof. Dr. Christian Kohls, „Hybride Lehrszenarien gestalten“, e-teaching.org 14.10.2020
Hybride Lehrveranstaltungen adressieren drei wesentliche Leitbilder in Studium und Lehre (TH Köln, 2018):
Leitbilder
Internationalisierung: Studierende im Ausland haben die Chance, an hybriden Veranstaltungen teilzunehmen. Externe Expert*innen im In- und Ausland können online zur Veranstaltung eingeladen werden und ihre Expertise einbringen.
Employability: Digitales und hybrides Arbeiten nimmt einen immer größeren Stellenwert ein (Mierich, 2020 & Hirsch-Kreinsen et al., 2019). Auch im Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen (DigComp) wird die Notwendigkeit dieser Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt betont. Daher sollten bereits im Studium hybride Technologien eingesetzt werden, um Studierende auf die moderne Arbeitswelt vorzubereiten.
Inklusion: Studierende, die aufgrund von persönlichen Hindernissen (Gesundheit, Betreuungsaufgaben, Anreise, …) nicht vor Ort in der Hochschule an einer Lehrveranstaltung teilnehmen können, sollten dennoch die Möglichkeit haben, sich gleichberechtigt zu beteiligen.
Schritt für Schritt
Hybride Vorlesungen:
Bei einer hybriden Vorlesung für eine mittlere bis große Gruppe sind Sie als Lehrende*r vor Ort in der Hochschule. Die Studierenden sitzen im Hörsaal oder schalten sich online zur Vorlesung hinzu. Alle Studierenden stellen ihre Fragen schriftlich im Chat oder in einem Audience-Response-Tool (z. B. frag.jetzt), so dass auch die von außerhalb Teilnehmenden sämtliche Fragen sehen können.
Der Bildschirm, auf dem Sie Ihren Lehrstoff zeigen, wird per Beamer oder Monitor vor Ort angezeigt, Bild und Ton werden per Videokonferenztool geteilt, Unterlagen sind via Bildschirmfreigabe zugänglich.
Hybride Seminare:
Auch bei einem Hybrid-Seminar für eine kleinere Anzahl an Studierenden sind Sie als Lehrperson vor Ort in einem geeigneten Raum mit entsprechender technischer Ausstattung. Ein Teil der Studierenden ist mit Ihnen im Raum, ein Teil ist online zugeschaltet. Ihre Präsentation, Skizzen, Berechnungen und Mitschriften teilen Sie über ein Videokonferenztool per Bildschirmfreigabe und bei Bedarf mit Hilfe eines Visualizers. Ihr Bildschirm wird per Beamer oder Monitor projiziert. Mit einer weitwinkligen Kamera und mehreren Mikrofonen stellen Sie sicher, dass Sie und alle Studierenden, unabhängig vom Aufenthaltsort, sich untereinander sehen und hören können. Die Randsitzungen (Anfang und Ende) des hybriden Seminars finden für alle Studierenden online statt. Das gegenseitige Kennenlernen und der Ausklang sind so für alle gleich und das Gemeinschaftsgefühl wird gefördert.
Welche technische Ausstattung benötige ich?
Wer hilft mir?
Sie haben Fragen zur Technik? Sie möchten technische Ausstattung ausleihen? Dann wenden Sie sich an das Medienbüro (medienbuero@th-koeln.de) des ZLE!
Bei einer hybriden Vorlesung handelt es sich aus technischer Perspektive um eine Präsenzveranstaltung, die durch einen Livestream ins Internet ergänzt wird. Beim Livestreaming werden Bild und Ton in Echtzeit bereitgestellt. Präsenz-Teilnehmende sollten dabei mit übertragen werden.
Im hybriden Seminar interagieren alle Studierenden gleichberechtigt und ortsunabhängig. Wenn Online-Studierende und physisch anwesende Studierende gemeinsam in Gruppen arbeiten sollen, müssen die Vor-Ort-Studierenden eigene Endgeräte mitbringen. Um Störungen durch verschiedene Tonausgaben zu vermeiden, können Splitter an das Videokonferenzsystem angeschlossen und Kopfhörer verwendet werden.
Sie brauchen Empfehlungen für die technische Ausstattung? Eine Sammlung mit konkreten Kaufempfehlungen wurde durch den Expertisezirkel Hybride Lehrräume entwickelt. Hardware-Liste zum Download (mit Login).
Technical Equipment for Hybrid Teaching at Faculty 12
Ein Projektteam der Fakultät 12 entwickelte Guidelines in englischer Sprache für ihre hybriden Lehrveranstaltungen. Hier geht es zum Dokument.
Sie haben Fragen?
Dann wenden Sie sich direkt an lehrpfade@th-koeln.de!
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Links & Literatur
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